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CASARABONELA UND LOS RONDELES

CASARABONELA - “SEIN ERBE UND SEINE TRADITIONEN” DAS KAKTUSMUSEUM - ”EINE PRIVATE INITIATIVE” LOS RONDELES - ”TRADITION UND ENIGMA MIT WUNDERSCHÖNEN BILDERN”


CASARABONELA - “SEIN ERBE UND SEINE TRADITIONEN”
Casarabonela ist eines der Dörfer der Provinz Malaga, das es am besten verstanden hat, seine muslimische und christliche Vergangenheit als Gesamtheit zu verarbeiten, was ihm erlaubte, einen Großteil des Stadtbildes des arabischen Casr-Bonaira zu erhalten. Seine wertvollste Ressource ist das Wasser, das aus den zahlreichen Bächen in mehr als 14 Brunnen im Ort verteilt wird und anschließend unterhalb des Dorfes einen grünen Teppich aus fruchtbaren Obstgärten schafft, aus denen weiße Landhäuser in strengem Kontrast herausleuchten.

Casarabonela – weiß gekalkte Häuser in engen Gassen, die sich die steilen Hänge hinaufwinden – bewahrt die Farben und den ganzen Charme der berühmten weißen, andalusischen Dörfer. Seine verschwiegenen Plätze verzaubern teilweise mit atemberaubenden Aussichten, wie zum Beispiel der des Rathauses – ein kleines Gebäude mit Balkonen, Laternen und der Giebeluhr – ebenso wie seine hingeduckten Häuser, die häufig mit Herrgottswinkeln verziehrt sind, die noch heute geschmückt werden und an denen nach wie vor in der landeseigenen Volksfrömmigkeit gebetet wird.

Die ersten Überreste einer menschlichen Besiedelung stammen aus prähistorischen Zeiten. Es konnten mehrere Funde gemacht werden, die sowohl industriellen Charakter aufwiesen (regelrechte Werkstätten in denen Werkzeuge aus Feuerstein hergestellt wurden), oder aber Siedlungs- und Begräbnisstätten waren (ehemals bewohnte Höhlen mit prähistorischer Malerei, polierten Gebrauchsgegenständen und dekorierter Keramik und Gräber, die mit großen Steinplatten verschlossen waren).

Auch aus der Zeit der Iberer konnten sowohl im Stadtkern als auch in der Umgebung Beweise für eine Besiedlung gefunden werden – hauptsächlich in Form von Keramik.

Zu römischer Zeit gab es dann nachweislich eine große Ansiedlung. Es wurde die Festung erbaut, die ein wirkliches “Castrum Romano” darstellte (ein römisches Militärlager). Es konnte als das CASTRA VINARIA identifiziert werden, welches Plinio der Ältere in seinem Werk Naturalis Historia, III, 10 (einer umfangreichen Enzyklopädie, die vor 77 n. Chr. geschrieben wurde) erwähnt und das laut diesem Gelehrten und imperialen Statthalter in der römischen Provinz Bética lag. Noch heute existiert eine Vía Romana etwas außerhalb des Ortes, die beweist, daß der Ort vom Höhepunkt des römischen Imperiums bis zu seinem Niedergang ununterbrochen besiedelt war und auch in der Westgotischen Zeit noch existierte. Daher wird von den Archäologen die römische Kultur als Ursprung Casarabonelas angegeben.

QASR BUNAYRA wird das Dorf zu Zeiten der Araber genannt und erreicht seinen absoluten Höhepunkt, sowohl was die Stadtentwicklung als auch seine Wichtigkeit dank seiner strategischen Lage und der Struktur seiner Festung anbelangt. Die Stadt nimmt im 10. Jahrhundert aktiv an der Rebellion des Omar Ben Hafsun gegen das Kalifat der Omeya Dynastie in Cordoba teil und wird zum Bestandteil der Verteidigungslinie Bobastros – des Operationszentrums der Rebellen von dem nach wie vor Ruinen nahe der Stadt Ardales erhalten sind. Nach seiner Einnahme im Jahre 922 wird es zum Ausgangspunkt der Operationen des Kalifats gegen die Rebellen und wird nach dem Zerschlagen des Aufstandes vom Kalifen ausgebaut und verstärkt.

Während der Zeit der Nazarí-Dynastie (ab Mitte des 13. Jahrhunderts) wird es ein fundamentaler Teil des Verteidigungssystems im Kampf gegen das Vorrücken der christlichen Truppen. Es wird sowohl von den Christen eingenommen, als auch von Mohammed V im Jahre 1366 zusammen mit den Festungen El Burgo und Tolox wieder zurückerobert.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts – genau gesagt am 2. Juni 1485 – fällt es schließlich endgültig in die Hände der Katholischen Könige. Nach dem die Kapitulationsbedingungen ausgehandelt waren, blieb eine bedeutende muslimische Bevölkerung in Casarabonela, die mit einer Gruppe christlicher Siedler vervollständigt wurde.

Da die vereinbarten Absprachen und Konditionen bezüglich der Glaubensfreiheit und der Respektierung des Lebensstils der maurischen Bevölkerung nicht eingehalten wurden, die noch dazu unter extremen Steuerbelastungen litten, kam es bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts in der Bergregion von Ronda zu den ersten Querelen, die ihren Höhepunkt im Aufstand zwischen den Jahren 1568 – 1570 fanden und mit der Ausweisung oder Zwangsumsiedlung der maurischen Bevölkerung in andere Bereiche der spanischen Halbinsel endete. Das praktisch leere Casarabonela wurde daraufhin von Christen aus Sevilla und anderen Provinzen Andalusiens wiederbevölkert.
Nachtansicht von Casarabonela

Panoramablick auf Casarabonela

Schöner Winkel in Casarabonela

Historische Olivenölmühle Molino de los Mizos Im Jahre 1574 gewährt Phillip II Casarabonela schließlich den Titel einer “Villa” – einer Stadt - und am 19. Dezember 1832 wird durch königlichen Erlass der Ort mit seinem heutigen Gemeindegebiet etabliert.

Es gibt Orte, in denen man den Klängen der Geschichte und der Zeit lauschen kann, wenn man nur richtig hinhört und sich mit offen Augen umblickt. Genau dies geschieht in Casarabonela - der maurischen Stadt, der Stadt die alle Kulturen seiner Geschichte vermischt, Zentrum und Schmelztiegel der Einflüsse und Erfahrungen. Seine engen und steilen Straßen sind mit Sackgassen und Häuserüberhängen gespickt, unter denen die Gassen hindurchführen. Das islamische Erbe ist an jeder Straßenecke greifbar, an der ein Herrgottswinkel den Weg weist und ein anderer Brunnen zur Kenntniss und zum Verständnis des alltäglichen Lebens über die Jahrhunderte hinweg beiträgt. Das römische Castra Vinaria und das arabische Casr Bonaira ist heute eine Oase der Ruhe, die jeden Reisenden berauscht.

Von seinen höchsten Punkten aus verliert sich der Bllick in alle Himmelsrichtungen und läd zum Herumstreifen durch seine Gassen oder zu Wanderungen in die Umgebung ein. Ohne großartigen Übergang wird in Casarabonela der Berg zur Stadt und der Fluß zum Brunnen und in der Stille seiner Gassen hört man noch heute die fernen Echos alter Schlachten zwischen Mauren und Christen.

Während unseres Rundganges besuchen wir die Kirche, das Museum der Religiösen Kunstgegenstände, seine Gassen und Herrgottswinkel, sowie die historische Olivenölmühle “Molino de los Mizos”.

15.00 Uhr Abfahrt aus Benalmádena in einem Touristenbus mit 54 Sitzplätzen.
Auf der neuen Autobahn der Küste geht es auf die Schnellstrasse A357 in Richtung Cártama, auf der wir bleiben, bis wir zur Abzweigung nach Zalea/Casarabonela/Alozaina kommen. Nach nur 11 weiteren Kilometern erreichen wir Casarabonela.
 
16.00 Uhr Wir befinden uns bereits an unserem ersten Programmpunkt, der sich zwei Kilometer außerhalb des Stadtzentrums befindet – “im Kaktusmuseum Mora i Bravard”. Während der folgenden 90 Minuten entdecken wir an Hand der Erklärungen eines Botanikers der Universität von Malaga die überraschende und faszinierende Welt der Kakteen, der uns mit unbekannten Details und Informationen über diese botanische Familie sprachlos lässt.
 
17.30 Uhr Abfahrt aus dem Kaktusmuseum in Richtung Casarabonela. Wir werden diesen Ort mit all seiner Geschichte, seinen Legenden und Monumenten entdecken, während wir die Kirche, das Museum für religiöse Kunstgegenstände, seine Gassen mit den typischen Herrgottswinkeln und Brunnen und die historische Olivenölmühle “Molino de los Mizos” besuchen.
 
19.30 Uhr Abendessen in einem Restaurant, das etwas außerhalb des Ortszentrums liegt.
 
21.00 Uhr Abfahrt mit dem Bus aus dem Restaurant. Die Veranstaltungen der “Rondeles” beginnen gegen 21.30 Uhr mit der Segnung des Feuers vor der Kapelle “Ermita de la Veracruz”. Anschließend beginnt gegen 22.00 Uhr die Prozession der “Divina Pastora” (der göttlichen Hirtin) durch die Strassen des Dorfes, begleitet von den brennenden Rondeles. Da es in den engen Gassen nirgendwo genug Platz gibt, um die Gruppe vereint zu halten, werden wir im Vorfeld einen Treffpunkt vereinbaren, an dem wir uns direkt nach der Prozession alle wieder zusammenfinden. Sobald wir alle wieder vereint sind, können wir entscheiden, ob wir direkt an die Küste zurückkehren oder die Tradition bis zum Ende mitmachen und die Köstlichkeiten probieren, die ab Mitternacht auf dem zentralen Kirchplatz angeboten werden.
 
24.00 Uhr Ab Mitternacht werden auf dem zentralen Platz des Ortes heiße Schokolade, getostete Landbrotscheiben mit Olivenöl und Knoblauch (die sogenannten “tostones”) und vor allem in Öl herausgebackene Windbeutel (buñuelos de viento) angeboten. Abfahrt aus dem Ort, sobald jeder bedient wurde.
 
02.00 Uhr Ungefähre Ankunftszeit in Benalmádena.


PREIS PRO PERSON: 40,00 €

Der Preis beinhaltet
  • Transport in Touristenbus
  • Reiseleitung ab dem Abholungsort
  • Geführter Besuch des Kaktusmuseums Mora i Bravard”
  • Kaktusexperte als Führer durch das Kaktusmuseum
  • Führung durch Casarabonela
  • Abendessen mit Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch, begleitet von einer Flasche Wein pro 4 Personen und Mineralwasser
  • Teilnahme an der Prozession “Los Rondeles” als Zuschauer
  • Verköstigung auf dem Kirchplatz mit den traditionellen Spezialitäten dieser Nacht

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DAS KAKTUSMUSEUM - ”EINE PRIVATE INITIATIVE”
Der Garten beherrbergt die bedeutende Sammlung von Kakteengewächsen des Ehepaares Mora und Bravard, die sie während ihres ganzen Lebens gepflegt und zusammengetragen hatten und 1995 von Mallorca zu ihrem heutigen Standort in Casarabonela brachten. Anschließend spendeten sie die gesamte Sammlung zusammen mit den 8000 m2 Fläche, auf denen sie angepflanzt ist dem Rathaus.

Nach einer Investition von insgesamt 2,4 Millionen Euros von Seiten der Andalusischen Regierung Junta de Andalucía, der Verwaltung der Provinz Malagas und des Rathauses handelt es sich um die bedeutenste Sammlung Europas mit über 10.000 Pflanzen und mehr als 2.500 verschiedenen Arten aus 42 verschiedenen botanischen Familien, unter denen besonders die eigentlichen Kakteen hervorzuheben sind. Alle Arten stammen aus Trockengebieten tropischer und subtropischer Klimazonen.

Die geographisch am besten repräsentierten Gegenden sind Südafrika und Madagaskar, sowie die Wüsten der südlichen USA und Mexiko. Wir finden allerdings auch zahlreiche Exemplare aus Südamerika (Peru, Equador, Brasilien, Chile und Argentinien), dem tropischen Afrika, der Arabischen Halbinsel, Indien, Australien und selbstverständlich aus Europa und der Mittelmeerregion. Außerdem gibt es einen Bereich der speziell den Kanarischen Inseln gewidmet ist.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um die bedeutendste und reichhaltigste Sammlung ganz Europas, die sich vor der berühmten Sammlung Monacos nicht zu verstecken braucht. Letztere ist allerdings der Öffentlichkeit unzugänglich.

Aufgrund ihres unschätzbaren botanischen Wertes und der großen Bedeutung, wird die Sammlung von einem Expertenteam der Universität von Malaga erforscht und katalogiert. Hierfür existiert ein eigenes Forschungszentrum auf dem Gelände.

Das Museum wird zur Zeit zu einer weltweiten Referenz für Experten dieser Pflanzengattung, die regelmäßig Konferenzen und Tagungen auf höchstem wissenschaftlichen Niveau in dem Konferenzsaal des Zentrums abhalten. Außerdem verfügt das Gelände noch über ein eigenes Labor, das der Forschung und der Erhaltung der Pflanzen gewidmet ist, da einige der Kakteenarten auf künstliche Art besteubt werden müssen.

Daher können wir uns glücklich schätzen, diese Sammlung noch in aller Ruhe und unter Begleitung eines Biologen der Universität Malagas besuchen zu dürfen.

Dieser botanische Garten besteht aus zwei klar getrennten und definierten Bereichen:

Der äußere Garten, der dem Besucher die fantastischen Möglichkeiten und Vorteile der Verwendung dieser Pflanzengattung in der Gartenarchitektur aufzeigen soll und der nach rein dekorativen und landschaftsgestaltenden Aspekten aufgebaut ist. In diesem Teil finden wir hauptsächlich die kakteenartigen Gattungen, deren Hauptcharakteristik – unter anderem – das Speichern von Wasser in den verschiedenen Teilen der Pflanze sowie deren insgesamt extrem geringen Wasserverbrauch ist.

Das besondere Klima an diesem Küstenabschnitt von Malaga macht es möglich, dass alle Kakteen, die in diesem Außengarten angepflanzt sind, sich ohne Probleme an ihren neuen Standort anpassen konnten.

In den modernen, verglasten Gewächshäusern sind die Pflanzen und botanischen Familien gemäß ihrer geografischen Herkunft geordnet. Hier leben Pflanzen die sowohl aus trockenen, tropischen Zonen mit extremen Anforderungen kommen, zusammen mit anderen Arten für die die Gewächshäuser die Funktion eines Akklimatisierungszentrums erfüllen.

Dieser Teil des Museums beherrbergt ebenfalls Arten, die auf drei Kontinenten vom Aussterben bedroht sind. Einige dieser Pflanzen können nur in ihren ursprünglichen Lebensräumen gesichtet werden (in denen sie bedroht sind) oder in diesem Museum/Garten.

Im Gewächshaus ist ein Bereich ganz besonders den Mini-Kakteen gewidmet, die trotz ihrer winzigen Größe bereits mehrere Jahrzehnte oder Jahrhunderte alt sein können.

Während des Besuchs entdecken wir eine völlig unbekannte und überraschende Welt, die uns mit jedem Detail über die Eigenschaften, Möglichkeiten und Anpassungsfähigkeiten dieser so unterschätzten und oft übersehenen Pflanzengattung noch mehr in ihren Bann zieht und fasziniert.
DAS KAKTUSMUSEUM

DAS KAKTUSMUSEUM

Außenanlagen des Kaktusmuseums

Das Gewächshaus DAS KAKTUSMUSEUM So ist zum Beispiel bereits der Prozess der Photosyntese ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal dieser Pflanzengattung gegenüber anderen Pflanzen, da die Kakteengewächse sie nachts ausführen, um jede Art von Wasserverlust zu vermeiden.

Eine weitere besondere Eigenschaft dieses Pflanzentyps ist die reduzierte Größe bis hin zum kompletten Verlust der Blätter und deren Ersatz durch Dornen, um sich vor anderen Lebewesen zu schützen und den Verlust von Wasser zu verhindern.

So können wir auf bequeme Art und in einer komfortablen Umgebung durch verschiedene Kontinente und Länder streifen und die extrem unterschiedlichen morphologischen Erscheinungsformen dieser Pflanzen bewundern – von Kaktusgiganten bis zu den bescheidenen “Steinpflanzen” oder Lithops – während wir einen umfassenden Eindruck über die faszinierende Welt der Kakteengewächse auf weltweitem Niveau erhalten.

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LOS RONDELES - ”TRADITION UND ENIGMA MIT WUNDERSCHÖNEN BILDERN”

Los Rondeles Die Prozession der “Virgen de los Rondeles”, wurde gegen Ende des Jahres 2001 zu einem Fest von Nationalem Touristischen Interesse Andalusiens erhoben. In der Nacht vor dem Feiertag der Heiligen Lucia (13. Dezember) erhält das Feuer eine ganz besondere Bedeutung und beleuchtet den Weg der Prozession, deren Wurzeln sich in den Nebeln der Zeit verlieren.

Der Name dieser christlichen Märtyrerin, die besonders in Schweden sehr gefeiert wird, kommt vom lateinischen Wort “lucem” – Licht – und Lucia bedeuted „leuchtend“ oder „voller Licht“. Daher wird sie in einigen Regionen mit einer entzündeten Öllampe in der Hand oder mit einer Kerzenkrone auf dem Kopf dargestellt. Seit dem Mittelalter ist sie die Schutzheilige des Augenlichts, sei es um Augenkrankheiten und visuelle Blindheit oder auch die spirituelle Verblendung und Blindheit zu heilen. Daher gibt es auch Statuen, die sie mit zwei Augäpfeln darstellen.

Der Ursprung dieses Festes ist definitiv heidnisch und geht auf Zeiten zurück, als die Menschheit noch die Sommer- und Wintersonnenwenden feierten. Letztere fällt heute offiziell auf den 21.12. und ist der kürzeste Tag des Jahres. Der Tag aber an dem die Sonne zur frühesten Uhrzeit untergeht ist 9-10 Tage früher und fällt somit auf Daten um den Tag der Heiligen Lucia herum. Der Grund dieses Phänomens liegt an der Zeitgleichung. Zu heidnischen Zeiten wurde das Feuer benutzt, um die lange Nacht zu erhellen und Schutz vor den bösen Geistern der Nacht und des Winters zu erbitten. Um diesen Zeitraum herum gibt es in vielen Kulturen rund um den Globus Feiern, bei denen das Feuer das entscheidende Element darstellt.

Los Rondeles

In einer hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägten Kultur, bestand die Rolle der Kirche darin, uralte heidnische Übergangsriten (wie z.B. die Sommer- und Wintersonnwende) zu christianisieren. Im konkreten Fall der Rondeles geht eine sehr arbeitsreiche Zeit (Einholen der Ernte) in eine etwas ruhigere Phase über, was die landwirtschaftlichen Tätigkeiten angeht (Düngung, Pflügen und Stutzen). In diesem Sinne hat das Christentum durch die Verwendung von verschiedenen Bildern und Anrufungen eine Reihe von schon sehr alten und so natürlichen, primitiven Elementen adoptiert und institutionalisiert, die nichts anderes ausdrücken als den Wunsch des Menschen in Harmonie und Einklang mit der Mutter Natur zu sein, mit der er täglich lebt und von der er abhängt.

Los Rondeles



Los Rondeles Es gibt viele und sehr unterschiedliche Theorien, die dieses Phänomen zu erklären versuchen. Was außer Zweifel steht, ist das seit Beginn des 18. Jahrhunderts die Olivenölmüller ihre ölgetränkten “capachos” aus Espartogras in einer Prozession durch den Ort trugen, was als Danksagung für die Ernte an die “Göttliche Hirtin” gedeutet wurde.

Zu Anfang wurden die “Rondeles” unaufgerollt verwendet, verbrannten so allerdings sehr viel schneller. Dies ist der Grund warum seit 1974 die “capachos” gerollt werden, damit ihre Verbrennung länger dauert.

Nach dem spanischen Bürgerkrieg wurde die Prozession einige Jahrzehnte nicht durchgeführt. Eines der Motive war das Argument ihrer Kritiker, das sie einen mehr heidnischen als christlichen Charakter hatte, da auch Frauen brennende “Rondeles” trugen und somit aktive Teilnehmer der Prozession waren.

Die Feier lebte erneut in den 70er Jahren auf, allerdings mit substantiellen Änderungen und bereits mit den eingerollten “Rondeles”, wie sie auch heute noch verwendet werden.

Die Veranstaltungen beginnen um 21.30 Uhr mit der Segnung des Feuer, das die ölgetränkten “capachos” entzünden wird.


Los Rondeles Anschließend nimmt die große Gruppe der “Rondeleros” ihren Zug durch die Gassen Casarabonelas auf, der auf dem kleinen Platz vor der Kapelle “Ermita de la Veracruz” beginnt und bis zum höchsten Teil des Dorfes ansteigt, wo sich die Pfarrkirche befindet, die dem Apostel Santiago geweiht ist.

Das Licht der brennenden Rondeles beleuchtet den Weg durch die engen und steilen Gassen, die nur von Öllampen erhellt werden und noch ein Erbe der ehemaligen arabischen Stadt sind. Das Gemisch so unterschiedlicher Element wie das Feuer, der Rauch, der Geruch nach Öl und der Klang so eigentümlicher Instrumente wie die maurischen Kastagnetten und die “Zambombas” schaffen ein surreales Ambiente, in dem die Flammen geisterhafte Schatten auf die Fassaden werfen, die diese eigenartige Prozession umrahmen. Die Eindrücke sind einfach magisch und werden noch lange in Erinnerung bleiben.

Es ist schon fast Mitternacht, wenn der lange Zug aus “Rondeleros”, dem Heiligenbildnis und der großen Gruppe aus Prozessionsteilnehmern auf dem Platz vor der ehemaligen Hauptmoschee ankommt, wo heute die Pfarrkirche von Santiago steht. Die Rondeleros bilden vor dem Eingang der Kirche zwei Reihen, durch die das Bildnis der Jungfrau hindurch und in die Kirche hinein getragen wird, wo es einige Tage verbleibt. Damit enden die Veranstaltungen religiösen Charakters. Im Anschluß werden die noch in Flammen stehenden „capachos“ im Brunnen hinter der Kirche gelöscht.

Doch hier hört das Fest noch lange nicht auf. Gegen die Kälte hilft nichts besser als eine gute, heiße Tasse Schokolade, getostete Landbrotscheiben mit Olivenöl und Knoblauch (die “tostones”) und vor allem die im Öl herausgebackenen Windbeutel (buñuelos de viento), dem maurischen Produkt par Excellence. Die Einwohner und Besucher versammeln sich um das große Lagerfeuer auf dem Kirchplatz und feiern gemeinsam den Ausklang eines Festes, das vorallem als einzigartige und unvergleichliche Erfahrung verstanden werden muß, die sich durch das gemeinsame Erleben und einen allesüberragenden Sinn der Bruderschaft, Gemeinschaft und Freundschaft zwischen allen Anwesenden auszeichnet.

Zambombas und maurische Kastagnetten Los Rondeles

Sobald jeder die Gastfreundschaft des Ortes und ihre Gaumenfreuden in Anspruch genommen hat, geht es voller unvergesslicher Eindrücke gemeinsam zurück an die Küste.

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